Alexander Ernst – Diplom-Psychologe

Psychologischer Psychotherapeut – Verhaltenstherapie
Freiburg im Breisgau

Entspannung und Trance

Ich habe für Sie eine knapp fünfminütige Audiodatei im mp3-Format vorbereitet, die Ihnen praktischer Einstieg in das Thema dienen kann

Ein Fallbeispiel

Herr F. stammte aus Ex-Jugoslawien und kam wegen anhaltend starker Kopfschmerzen und Schwindel in Therapie. Durch den Krieg hatte er Haus und Hof verloren, ... Das Fallbeispiel als PDF

Eine alte chinesische Geschichte

erzählt davon, daß man in diesem Leben nie weiß, was sich als Glück oder Unglück erweisen wird. Die Geschichte als PDF

Hypnotherapie

Historisches zur Hypnotherapie

Die Anwendung von Trance, d.h. eines veränderten Bewusstseinszustandes, ist wohl eines der ältesten therapeutischen Verfahren überhaupt. Schon in prähistorischer Zeit haben Menschen Zeremonien und Rituale gekannt, die suggestive Wirkung hatten. Spätere Beispiele sind das Orakel von Delphi oder der Tempelschlaf, bei dem die Patienten aufgefordert wurden, ein Heilmittel für ihre Beschwerden zu träumen.

Mesmer

Der deutsche Arzt Franz Anton Mesmer (1734-1815) entdeckt die Hypnose um 1770 wieder und befreite sie vom mystisch-religiösen Charakter, indem er die exorzistischen Heilungen des Paters Gassner als natürlich erklärte. Dies gilt als Geburtsstunde der heutigen Psychotherapie. Auch wenn in dieser zweiten historischen Phase die Hypnose große Verbreitung fand, gelang es Mesmer nicht, ihre wissenschaftliche Anerkennung zu erreichen.

Er experimentierte zunächst mit Magneten, welche den Patienten aufgelegt wurden. Er nannte diesen Effekt »Animalischen Magnetismus«. Aufgrund Mesmers Popularität wurde dieser Vorgang des Hypnotisierens lange Zeit auch als »Mesmerisieren« bezeichnet. Dieser Ausdruck existiert immer noch im Englischen: to mesmerize: hypnotisieren; fig. faszinieren.

Später in Paris führte er in seiner Praxis ob des großen Patientenzulaufs Gruppenbehandlungen mit dem Baquet ein, dem „Gesundheitszuber": Eine hölzerne Wanne, die sowohl mit Eisen- und Magnetstücken als auch mit Glas und Wasser gefüllt war, wurde von Mesmer magnetisiert. Aus dieser ragten Eisenstäbe heraus, die sich die Kranken direkt an erkrankte Körperstellen auflegten.

Mesmer kann somit als einer der ersten Gruppenpsychotherapeuten angesehen werden.

Braid

Der etwas verdrießlich aussehende Herr ist James Braid (1795-1860) in einer zeitgenössischen Abbildung, wie er in der damals üblichen Form durch Augenfixation mit Hilfe eines Stifts eine Trance induziert. Von ihm hat die Hypnose ihren Namen: Braid stellte in seinen Forschungen (heute würde man sagen in fälschlicher Weise) Ähnlichkeiten zum Schlaf fest und benannte 1843 diesen Zustand nach dem griechischen Gott des Schlafes: Hypnos.

Freud

Auch Sigmund Freud (1856-1939) experimentierte mit Hypnose. Deshalb hielt er sich mehrere Monate in Paris auf, um an der Salpêtrière bei Charcot dessen Heilmethoden zu erlernen. Freud gab jedoch die Hypnose recht bald wieder auf, nachdem er das Gelernte den Wiener Professoren vorgestellt hatte und dort keine Anerkennung gefunden hatte. Er ersetzte die Hypnose dann durch die Technik der freien Assoziation. Böse Zungen behaupten, er wäre nicht in der Lage gewesen, einen tiefen Zustand der Trance herzustellen …

Autogenes Training nach Schultz

Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts kam es zu einem Niedergang der hypnotischen Verfahren, sie wurden von Spiritisten und Okkultisten aufgegriffen und für deren Zwecke eingesetzt. Eine aus der Hypnose abgeleitete Methode überlebte jedoch, das Autogene Training nach Schultz (1932), das nach wie vor bei tiefenpsychologisch orientierten Kollegen großen Zuspruch findet.

Erickson

Als Begründer der modernen Hypnotherapie gilt Milton H. Erickson (1901-1980). Der amerikanische Psychiater aus Phoenix war mit 17 Jahren erstmalig an Kinderlähmung erkrankt und litt zeitlebens unter Schmerzen, die letzten 10 Jahre brachte er im Rollstuhl zu. Seine Muskelkraft hatte so stark nachgelassen, dass er teilweise beide Hände benutzen musste, um eine Gabel zu halten. Häufig wandte er Selbsthypnose zur Schmerzreduktion an. Trotzdem blieb er zeitlebens ein fröhlicher und humorvoller Mensch, der offensichtlich keinem Schabernack abgeneigt war.

Durch den Respekt, den er gegenüber seinen Klienten zeigte, und seine außergewöhnliche Beobachtungsgabe war er ein Meister im Individualisieren des therapeutischen Prozesses. Erickson gelang es mit Leichtigkeit, die Ressourcen seiner Klienten aufzuspüren, die er dann für weitere Schritte einsetzte. Für seine Interventionen benutzte er nicht die klassische Technik der direkten Induktion von Trance mit dramatischen Suggestionen, sondern eine indirekte Form der Kommunikation in Form von spontan konstruierten Geschichten und Metaphern. Dadurch gelang er gleichsam durch die Hintertüre und ohne gleich den Widerstand des Klienten heraufzubeschwören, zum Kernpunkt der Probleme und führte diese zu eigenständigen - nachhaltigen Lösungen.

Erickson – der Trance als einen völlig natürlichen Zustand des Alltags auffasste – verhielt sich oft sehr kreativ und pragmatisch, er war mehr dem gesunden Menschenverstand verpflichtet als Theorien. Aus diesem Grund hat er immer abgelehnt, eine eigene psychotherapeutische Schule zu begründen.

Heute wird in fast allen Therapieformen von Lösungs- und Ressourcen orientiertem Vorgehen gesprochen, als Begründer dieses kurzzeittherapeutischen Ansatzes muss jedoch Milton H. Erickson gewürdigt werden.

Auch wenn der Hypnose nach wie vor der Ruf von Unseriosität anhaftet, liegt inzwischen eine Vielzahl von wissenschaftlichen Arbeiten vor, die ihre Wirksamkeit in verschiedensten Indikationsbereichen nachweisen.

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Alexander Ernst – Diplom-Psychologe – Psychologischer Psychotherapeut
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